Zu viel Weiß beim Australian Shepherd:
Was es bedeutet und worauf zu achten ist
Der Australian Shepherd, oder einfach “Aussie”, ist eine faszinierende Hunderasse, die weltweit aufgrund ihrer Intelligenz, Energie und Freundlichkeit beliebt ist. Besonders hervorzuheben ist das auffällige Erscheinungsbild des Australian Shepherds, das von einem dichten, meist farbenfrohen Fell geprägt ist.
Eine Frage, die jedoch immer wieder in der Zucht und beim Kauf von Aussies auftaucht, ist die Bedeutung von zu viel Weiß im Fell – ein Thema, das potenziell erhebliche gesundheitliche Konsequenzen für den Hund haben kann.
In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über das Thema „zu viel Weiß“ beim Aussie, welche gesundheitlichen Risiken dies birgt, wie sich dies auf Mini Australian Shepherds (auch Mini Aussies genannt) auswirken kann und worauf man bei der Auswahl eines Welpen achten sollte.
Der Standard des Australian Shepherds und seine Farben
Bevor wir uns mit der Frage des weißen Fells beschäftigen, ist es wichtig, den Rassestandard des Australian Shepherds zu verstehen. Der Aussie ist bekannt für seine Vielseitigkeit in Bezug auf Fellfarben. Die vier Hauptfarben sind:
1. Black (Schwarz)
2. Red (Rot)
3. Blue Merle
4. Red Merle
Diese Grundfarben können mit oder ohne weiße Markierungen und Kupfer- oder Tan-Flecken kombiniert sein. Ein klassisches Beispiel ist ein Blue Merle Aussie mit weißen und kupferfarbenen Markierungen. Während weiße Markierungen bei dieser Rasse erlaubt sind, gibt es spezifische Grenzen, wie viel Weiß ein Hund aufweisen darf, um den Rassestandard zu erfüllen.
Was bedeutet “zu viel Weiß” beim Australian Shepherd?
“Zu viel Weiß” bezieht sich auf eine übermäßige Menge an weißem Fell, insbesondere an bestimmten Stellen des Körpers. Beim Aussie sollte das Weiß in der Regel auf bestimmte Bereiche beschränkt sein, wie etwa den Kragen, die Brust, die Pfoten und Teile des Gesichts. Es wird jedoch als problematisch angesehen, wenn das Weiß über den Rassestandard hinausgeht, insbesondere wenn es die Augen, Ohren und den gesamten Kopf bedeckt.
Das Gen, das für die Fellfarbe und die Merle-Musterung verantwortlich ist, spielt eine zentrale Rolle bei der Frage, warum manche Australian Shepherds mehr Weiß haben als andere. Die genetische Merle-Mutation kann das Pigment in bestimmten Bereichen des Fells unterdrücken und führt dazu, dass diese Bereiche weiß werden. Das Problem entsteht, wenn zwei Merle-Träger miteinander verpaart werden, was das Risiko für gesundheitliche Probleme erhöht.
Gesundheitliche Risiken bei zu viel Weiß
Bei Australian Shepherds – und insbesondere bei Mini Australian Shepherds – geht zu viel Weiß häufig mit gesundheitlichen Problemen einher. Insbesondere Hunde, die als sogenannte „Doppel-Merle“ geboren werden, sind anfällig für eine Vielzahl von angeborenen Defekten. Ein Doppel-Merle entsteht, wenn zwei Merle-Träger verpaart werden, was dazu führen kann, dass die Welpen sowohl optisch als auch gesundheitlich stark beeinträchtigt sind.
Seh- und Hörprobleme
Das Hauptproblem bei Hunden mit übermäßigem Weiß, insbesondere bei Doppel-Merles, ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit von Seh- und Hörschäden. Das Merle-Gen, das für die charakteristische Marmorierung und die blauen Augen bei vielen Aussies verantwortlich ist, beeinflusst auch das Pigment in den Augen und Ohren. Wenn zu viel Pigment fehlt, kann dies zu Sehproblemen bis hin zur völligen Blindheit führen.
Hörprobleme sind ebenfalls weit verbreitet. Viele Hunde mit übermäßigem Weiß, insbesondere um den Kopf herum, haben ein höheres Risiko, taub geboren zu werden. Dies ist auf das Fehlen von Pigment in den Strukturen des Innenohrs zurückzuführen, das für das Hören verantwortlich ist.
Hautprobleme
Zusätzlich zu Seh- und Hörproblemen neigen Hunde mit viel Weiß oft zu empfindlicher Haut. Der Mangel an Pigment macht ihre Haut anfälliger für Sonnenbrand, und in schweren Fällen kann dies das Risiko für Hautkrebs erhöhen.
Mini Australian Shepherd und zu viel Weiß
Der Mini Australian Shepherd oder Mini Aussie ist eine kleinere Variante des Standard-Aussies, jedoch mit den gleichen Charaktereigenschaften und Fellmustern. Auch beim Mini Aussie kann zu viel Weiß ein Problem darstellen. Da die Zucht des Mini Australian Shepherds in der Regel von denselben Standards und genetischen Grundlagen wie der normale Aussie ausgeht, treten die gleichen gesundheitlichen Probleme auf, wenn es um das Thema Weiß im Fell geht.
Besonders bei der Miniaturisierung des Australian Shepherds ist darauf zu achten, dass verantwortungsbewusst gezüchtet wird. Viele Züchter achten mittlerweile penibel darauf, Doppel-Merle-Verpaarungen zu vermeiden, um das Risiko für gesundheitliche Probleme zu minimieren. Dennoch ist es als potenzieller Käufer wichtig, auf die Elterntiere zu achten und sicherzustellen, dass diese nicht beide Merle-Träger sind.
Was sollte man bei der Auswahl eines Aussies beachten?
Wenn du auf der Suche nach einem Aussie oder einem Mini Australian Shepherd bist, ist es entscheidend, einen seriösen Züchter zu wählen, der sich der genetischen Risiken bewusst ist. Ein guter Züchter wird niemals zwei Merle-Hunde miteinander verpaaren, da dies das Risiko für gesundheitliche Probleme bei den Welpen erheblich erhöht.
Es gibt einige Indikatoren, auf die du achten kannst, um sicherzustellen, dass dein zukünftiger Hund gesund ist:
•Elterntiere ansehen: Frage den Züchter nach den Elterntieren und achte darauf, dass nicht beide Elterntiere das Merle-Gen tragen. Ein verantwortungsvoller Züchter wird dir diesbezüglich offen Auskunft geben.
•Gesundheitstests: Seriöse Züchter führen Gentests durch, um sicherzustellen, dass ihre Hunde keine genetischen Defekte tragen, die zu gesundheitlichen Problemen führen könnten.
•Aussehen des Welpen: Vermeide Welpen mit übermäßigem Weiß am Kopf, insbesondere um die Ohren und Augen, da dies ein Hinweis auf mögliche Seh- und Hörprobleme sein könnte.
Vermeidung von Merle-zu-Merle-Verpaarungen
Das größte Risiko für zu viel Weiß und damit verbundene Gesundheitsprobleme besteht bei der Verpaarung von zwei Merle-Trägern. Glücklicherweise gibt es genetische Tests, mit denen festgestellt werden kann, ob ein Hund das Merle-Gen trägt. Diese Tests sind relativ kostengünstig und helfen Züchtern, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, um gesundheitliche Probleme bei den Welpen zu vermeiden.
Fazit: Verantwortungsvolle Zucht für gesunde Hunde
Das Thema “zu viel Weiß” beim Australian Shepherd und Mini Australian Shepherd ist von großer Bedeutung, da es direkte Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität des Hundes haben kann. Insbesondere die genetische Grundlage der Merle-Färbung spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von weißem Fell und den damit verbundenen Risiken.
Für potenzielle Hundebesitzer ist es wichtig, bei der Auswahl eines Aussies auf seriöse Züchter zu achten, die verantwortungsbewusst züchten und sicherstellen, dass ihre Hunde keine gesundheitlichen Probleme aufgrund übermäßigen Weißes oder Doppel-Merle-Verpaarungen haben.
Mit dem richtigen Wissen und der Aufmerksamkeit für genetische Gesundheitsprobleme kannst du sicherstellen, dass dein zukünftiger Aussie oder Mini Aussie ein gesunder und glücklicher Begleiter wird – und das für viele Jahre.